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Georg Trakl: Die Briefe
(1. Teil, 1902 - März 1913)

zu


Die Reihenfolge ist chronologisch, am Ende stehen einige undatierbare Briefe.
Eckige oder Winkelklammern markieren erschlossene Ergänzungen oder Lücken.

Zu weiterführenden Bild- oder Textdokumenten leiten und .

Texte und Anordnung folgen der historisch-kritischen Ausgabe von
Walter Killy und Hans Szklenar, erschienen in Salzburg 1969/70.
Mit * gekennzeichnete Briefe sind spätere Entdeckungen und nach
Hans Weichselbaums Biographie "Georg Trakl“ (Salzburg 1994) zitiert.

 

0. AN ERICH VON MOTTONI IN TRIEBEN

Salzburg, 6. 9.02
Lieber Erich!
Besten Dank für deine(n) lieben Brief u. die schöne Karte. Ich bin nicht in der Lage dir eine solche Karte zu schicken wie du sie wünschest, weil ich sie noch nicht bekommen habe. Ich war in 3 Geschäften! Umsonst! Es grüßt dich dein treuer Freund

Georg Trakl

p.s. Kommst du bald?

 

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1. AN KARL VON KALMÁR (IN WIEN)

Salzburg, August / erste Hälfte September 1905 (?)
Lieber Freund Kalmár.
Besten Dank für Deinen letzten Brief. Die Ferien haben für mich so schlecht als es nur möglich ist, begonnen. Seit acht Tagen bin ich krank - in verzweifelter Stimmung. Ich habe anfangs viel, ja sehr viel gearbeitet. Um über die nachträgliche Abspannung der Nerven hinwegzukommen habe ich leider wieder zum Chloroform meine Zuflucht genommen. Die Wirkung war furchtbar. Seit acht Tagen leide ich daran - meine Nerven sind zum Zerreißen. Aber ich wiederstehe der Versuchung, mich durch solche Mittel wieder zu beruhigen, denn ich sehe die Katastrophe zu nahe.
Was Deine liebenswürdige Einladung nach Wien anbetrifft, so ist das nicht so einfach. Ich habe gleich zu Anfang der Ferien eine Partie von 5 Tagen nach Gastein und Umgebung gemacht. Dort ist alles rasend teuer gewesen - es war ja auch Mitte der Saison. In Wien werden die Hotels auch nicht billig sein - und die Verpflegungsfrage für längere Zeit ist für mich ein ?. Denn ich will meinem Vater nicht solche Ausgaben bereiten. Ich weiß mir nicht zu raten - da ich ja mit den Großstadtverhältnissen nicht vertraut bin - so gern ich Deine Einladung annehmen möchte.
Empfiehl mich Deinen werten Eltern. Es grüßt Dich herzlich
Dein Jörg Trakl

 

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2. AN KARL RITTER VON GÖRNER (IN LINZ)

Salzburg, am 24.V.1906.
Sehr geehrter Herr Redakteur!
Herr Streicher hatte die Güte, Ihnen vor einiger Zeit eine kleine Arbeit von mir zu übersenden. Nachdem es mir unbekannt geblieben ist, wie Ihr geschätztes Urteil ausfiel sollte ich es vielleicht nicht wagen, Ihnen, sehr geehrter Herr neuerdings eine Arbeit zu übersenden. Ich hoffe aber, daß sie Ihren gütigen Beifall erringen möge, und deshalb bitte ich Sie, diese Arbeit in Ihrem geschätzten Blatt aufnehmen zu wollen.
In vorzüglicher Hochachtung
Ihr ergebener Georg Trakl

 

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3. AN KARL VON KALMÁR (IN WIEN?)

Salzburg, am 30. September. 1906.
Lieber Kalmar!
Dein liebenswürdiger Brief, den ich soeben erhalten, hat mir, weiß Gott, eine sehr, sehr große Freude bereitet. Ich danke Dir dafür aus ganzer Seele - nicht so sehr, weil er mir Deine Glückwünsche anläßlich jener Aufführung übermittelt - sondern ganz einfach, weil er von Dir kommt.
Ich hoffe, daß Deine Angelegenheiten so gut stehen, wie Du es Dir wohl wünschen kannst und daß Du den Weg in die Zukunft ehernen Schrittes gehst! Wahrlich, das scheint mir sehr wünschenswert, daß ein jeder mit klaren Augen den Weg des Kommenden sehe - denn nur so genießt man restlos das Gegenwärtige.
Es würde mich freuen und zugleich lebhaft interessieren wenn Du mir ein mal über Dich schreiben wolltest. Wo bist Du in diesen zwei Jahren hingegangen! Wenn man so immer seiner Wege geht, ohne einander mit den Sinnen verfolgen zu können, scheint einem jegliches Verhältniß weit und fremd. Und soll man sich denn wirklich nicht so oft es nur angeht, die Hand reichen und sich sagen: Ich bin es!
Es ist dies ja gewiß nur eine Äußerung! Aber kann sie nicht ebenso viel sein, wie eine ununterbrochene Bereicherung! Ich glaube doch!
Du weißt, mein Lieber, daß ich mich am besten im geschriebenen Wort anderen zu äußern vermag. Ich habe nie die Gabe des Redens besessen. Und so glaube ich am besten zu tun, Dir eine kleine Arbeit aus letzten Tagen zu übersenden. Vielleicht liest Du daraus, was zu sagen mir so leicht nicht möglich ist. Ich habe in diesem Jahr, sehr, sehr wenig gearbeitet! Vollendet nur kleine Geschichten. Der Weg scheint mir schwer und schwerer zu werden! Desto besser!
In nächster Zeit gedenke ich einen für meine Zukunft wichtigen Schritt zu tun!
Falls diese Angelegenheit sich entscheidet in dem Sinne als ich es wünsche, werde ich Dir mehr darüber berichten. Ich bitte Dich sehr, meine herzlichsten Grüße an Fräulein E. Jägermayer zu überbringen. Auch lasse ich Vonwillern bestens grüßen.
Vielleicht komme ich mal auf einige Tage nach Wien. Es wäre schon lange mein Wunsch.
Hoffentlich auf Wiedersehen!
Dein
ganz getreuer
Georg Trakl

 

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4. AN HERMINE VON RAUTERBERG

Wien, 5. X. 1908
Liebe Minna!
Mögest Du ein gütiges Verzeihen dafür gewähren, daß ich es versäumt habe, bis heute an Dich zu schreiben. In der Lage der veränderten Verhältnisse, in der ich mich befinde, mag es wohl leicht geschehen, daß man für kurze Zeit die wenigen Dinge und Menschen, die einem besonders angelegen und wert sind, vernachlässigt, um sonach nur lebhafter ihrer zu gedenken, wenn man wieder zu sich gebracht ist.
Was mir in diesen Tagen geschah, das zu beobachten hat mich genugsam interessiert, denn es schien mir nicht gewöhnlich und trotzdem wieder nicht so außergewöhnlich, wenn ich all meine Veranlagungen in Betracht nehme. Als ich hier ankam, war es mir, als sähe ich zum ersten Male das Leben so klar wie es ist, ohne alle persönliche Deutung, nackt, voraussetzungslos, als vernähme ich alle jene Stimmen, die die Wirklichkeit spricht, die grausamen, peinlich vernehmbar. Und einen Augenblick spürte ich etwas von dem Druck, der auf den Menschen für gewöhnlich lastet, und das Treibende des Schicksals.
Ich glaube, es müßte furchtbar sein, immer so zu leben, im Vollgefühl all der animalischen Triebe, die das Leben durch die Zeiten wälzen. Ich habe die fürchterlichsten Möglichkeiten in mir gefühlt, gerochen, getastet und im Blute die Dämonen heulen hören, die tausend Teufel mit ihren Stacheln, die das Fleisch wahnsinnig machen. Welch entsetzlicher Alp!
Vorbei! Heute ist diese Vision der Wirklichkeit wieder In Nichts versunken, ferne sind mir die Dinge, ferner noch ihre Stimme und ich lausche, ganz beseeltes Ohr, wieder auf die Melodien, die in mir sind, und mein beschwingtes Auge träumt wieder seine Bilder, die schöner sind als alle Wirklichkeit! Ich bin bei mir, bin meine Welt! Meine ganze, schöne Welt, voll unendlichen Wohllauts.
Und also bist auch Du mir wieder nahe und kommst zu mir, daß ich Dich recht ernst und aus tiefstem Herzensgrund grüße und Dir sage, daß, Dich glücklich zu sehen, mein bester Wunsch ist.
Ganz Dein Georg.

 

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5. AN MARIA GEIPEL (IN SALZBURG)

Wien, Ende Oktober 1908
Liebes Schwesterlein!
Daß mein Brief so bald eine Erwiederung fand, ist mir zwiefache Freude gewesen. Eine jede Zeile, jedes Blatt, das von Salzburg kommt, ist eine meinem Herzen teuere Erinnerung an eine Stadt, die ich über alles liebe, eine Erinnerung an die wenigen, denen meine Liebe gehört.
Ich denke, der Kapuzinerberg ist schon im flammenden Rot des Herbstes aufgegangen, und der Gaisberg hat sich in ein sanft' Gewand gekleidet, das zu seinen so sanften Linien am besten steht. Das Glockenspiel spielt die "letzte Rose" in den ernsten freundlichen Abend hinein, so süß-bewegt, daß der Himmel sich ins Unendliche wölbt! Und der Brunnen singt so melodisch hin über den Residenzplatz, und der Dom wirft majestätische Schatten. Und die Stille steigt und geht über Plätze und Straßen. Könnt' ich doch inmitten all' dieser Herrlichkeit bei euch weilen, mir wäre besser. Ich weiß nicht ob jemand den Zauber dieser Stadt so wie ich empfinden kann, ein Zauber, der einem das Herz traurig von übergroßem Glücke macht! Ich bin immer traurig, wenn ich glücklich bin! Ist das nicht merkwürdig!
Die Wiener gefallen mir gar nicht. Es ist ein Volk, das eine Unsumme, dummer, alberner, und auch gemeiner Eigenschaften hinter einer unangenehmen Bonhomie verbirgt. Mir ist nichts widerlicher, als ein forciertes Betonen der Gemütlichkeit! Auf der Elektrischen biedert sich einem der Kondukteur an, im Gasthaus ebenso der Kellner u.s.w. Man wird allerorten in der schamlosesten Weise angestrudelt. Und der Endzweck all' dieser Attentate ist - das Trinkgeld! Die Erfahrung mußte ich schon machen, daß in Wien alles seine Trinkgeldtaxe hat. Der Teufel hole diese unverschämten Wanzen!
Daß Streicher bald nach Wien kommt, freut mich sehr! Hoffentlich hat er in München seine Zwecke erreicht! Daß Ihr durch Produkte Euerer Kochkunst meinen Gaumen sehr erfreuen würdet, brauche ich wohl nicht lange zu betonen! Schickt nur Manna! Es wünscht Dir und Minna ganz besonders gesegnete Reise
Euer ganz getreuer Georg.

 

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6. AN KARL VON KALMÁR IN WIEN

Salzburg, 8. IV. 1909
FRÖHLICHE OSTERN
aus einer f r e u d i g e n Stadt von einem der es gerne wäre. Dein
Georg Trakl

 

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7. AN ERHARD BUSCHBECK IN SALZBURG

Wien, 25. IV. 1909
Bin gesund und fröhlich.
Hrzl Grüße Dein Josef. (Karl Minnich}
Ob Dein Josef (siehe Rückseite) fröhlich und gesund ist, ist mir zwar unbekannt, doch fröhlich und gesund grüßt Dich
mein Josef. (Georg Trakl)
Gott sprach: Josef spucke! und siehe es ward ein Mensch.
Den(n) Gott brauchte den Josef zur Schöpfung
Josef (Franz Schwab)
Da sie aber sahen daß Josef von schöner Gestalt sei giengen sie hin und verkauften ihn um 20 Silberlinge.
Josef (...) (Franz Schwab)

 

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8. AN ERHARD BUSCHBECK (IN SALZBURG)

Wien, Mai /Anfang Juni 1909
Lieber Buschbeck!
Bin mit Deinem Vorschlag einverstanden.
Bei dieser Gelegenheit schicke ich Dir ein kleines Gedicht! Mit der Bitte: (sie ist beinahe lächerlich. Doch was tut's) Habe die Güte es an irgend eine Zeitung zu schicken - da ich selbst mich ja doch nie dazu aufraffen werde. Marke lege ich bei!
Lasse alles an Dich adressieren - gib es womöglich unter einem anderen als meinen Namen heraus! Vor allem lasse diese Angelegenheit auf Dich beschränkt.
Herzlichst Dein Georg Trakl.

 

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9. AN ERHARD BUSCHBECK (IN SALZBURG)

Wien, Anfang Juni 1909
Wie sich Verdienst u. Glück verketten.
Das fällt den Toren niemals ein.
Wenn sie den Stein der Weisen hätten
Der Weise mangelte dem Stein!
Hiemit übersenden wir Dir die Auslese aus der Kunstschau! O Herrlichkeit! O Größe O ewiger Kokoschka! (französ.: cochon! codion!)
G. Trakl.
<...>
Schwab.
KMinnich

 

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10. AN ERHARD BUSCHBECK (IN SALZBURG)

Wien. II. VI. 09.
Lieber Freund!
Für deine Nachrichten besten Dank. Ich wünschte sehr, daß Deine liebenswürdigen Bemühungen Erfolg hätten und sage Dir im Voraus allen Dank. Was Deinen Vorschlag angeht, so scheint mir derselbe ausgezeichnet, und ich werde sicherlich nicht versäumen, ihm demnächst Folge zu geben.
Du kannst Dir nicht leicht vorstellen, welch eine Entzückung einen dahinrafft, wenn alles, was sich einem jahrlang zugedrängt hat, und was qualvoll nach einer Erlösung verlangte, so plötzlich und einem unerwartet ans Licht stürmt, freigeworden, freimachend. Ich habe gesegnete Tage hinter mir - o hätte ich noch reichere vor mir, und kein Ende, um alles hinzugeben, wiederzugeben, was ich empfangen habe - und es wiederempfangen, wie es jeder Nächste aufnimmt, der es vermag.
Es wäre doch ein Leben!
Nochmals Dir, Lieber, meinen besten Dank und auf Wiedersehen
Dein Georg Trakl

 

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11. AN ERHARD BUSCHBECK (IN WIEN)

Salzburg, Oktober (?) 1909
Lieber Freund!
Ich danke Dir herzlichst für die liebenswürdige Verwendung bei H. Bahr, die für mich unter allen Umständen ein bedeutsames Ereignis vorstellen wird, da sie meine Gedichte zum erstenmal einem bedeutsamen Kritiker zukommen läßt, dessen Urteil mir in jedem Fall von großem Wert erscheint, wie auch sein Urteil ausfallen möge. Alles, was ich von ihm erhoffe ist, daß seine geklärte und selbstsichere Art, meine ununterbrochen schwankende und an allem verzweifelnde Natur um etliches festigt und klärt. Und was auch könnte ich mehr erwarten, als dies! Ist es doch das Hauptsächlichste, was ich je erhofft habe.
Was die Wohnung anlangt, die Minnich für mich aufgenommen hat, so ist sie mir sehr gelegen und ich lasse ihm für seine Bemühungen sowie für die Odysseusrapsodie bestens Dank sagen.
Komme bestimmt am Montag um 12h 55 in Wien an.
Herzliche Grüße und auf Wiedersehen
Dein Georg Trakl

 

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*11a. AN AUGUST BRUNETTI-PISANO IN SALZBURG *

Wien, 29.X.1909
Sehr verehrter Freund!
Für Ihre so liebenswürdigen Glückwünsche besten Dank! Es sind die einzigen, die ich empfangen habe - desto teurer sind sie mir nun! Von wem auch hätte ich diese Liebenswürdigkeit erwarten dürfen, denn von Ihnen! Der Menschen sind so wenige, daß sie sich in der Tat immer nur freuen sollten, wenn sie sich finden.
In diesem Sinne Ihr sehr ergebener
Georg Trakl

 

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12. AN ERHARD BUSCHBECK (IN SALZBURG?)

Wien (?), Juni / Juli 1910 (?)
Lieber Buschbek!
Ich danke Dir sehr für Deine liebenswürdigen Besorgungen und übersende Dir Abschriften meiner jüngsten Arbeiten. Hoffentlich machen sie Dir einige Freude.
Alles Gute
Dein G Trakl.

 

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13. AN ERHARD BUSCHBECK (IN SALZBURG)

Wien, etwa 9.-15. VII. 1910
Lieber Freund!
Ich danke Dir für Deinen Brief. Was meine Gedichte anlangt, die Du an den Merker geschickt hast, so interessiert es mich nicht mehr, was mit ihnen geschehen wird. Das zu sagen ist wohl nicht recht, da ja Du Dich für mich bemüht hast. Aber meine Laune steht derzeit wahrlich nach anderem. Nicht nach meinen komunen Sorgen, natürlich. (Des übrigen habe ich bereits zwei Examina gemacht - da Du danach fragst.) Nein, meine Angelegenheiten interessieren mich nicht mehr.
Ich bin ganz allein in Wien. Vertrage es auch! Bis auf einen kleinen Brief, den ich vor kurzem bekommen, und eine große Angst und beispiellose Entäußerung!
Ich möchte mich gerne ganz einhüllen und anderswohin unsichtbar werden. Und es bleibt immer bei den Worten, oder besser gesagt bei der fürchterlichen Ohnmacht! Soll ich Dir weiter in diesem Stil schreiben. Welch ein Unsinn!
Grüße Minnich recht sehr. Mein Gott ich wäre so froh, wenn er jetzt nur einen Abend hier wäre.
Deine Angelegenheit wird ein Pedell ordnen, da ich mich dazu als vollständig unbrauchbar erwiesen habe.
Wahrscheinlich werde ich am 25. oder 26. d. M. nach Hause kommen. Ich freue mich gar nicht darauf.
Alles ist so ganz anders geworden. Man schaut und schaut - und die geringsten Dinge sind ohne Ende. Und man wird immer ärmer, je reicher man wird.
Grüße Minnich! Auf Wiedersehn
Dein Georg Trakl

 

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14. AN ERHARD BUSCHBECK (IN SALZBURG)

Wien, zweite Hälfte Juli 1910
Lieber Buschbek!
Du würdest mir aus einer unsäglich peinlichen Verlegenheit helfen, wenn Du mir dieser Tage den Betrag von 30 K vorstrecken möchtest, da ich mich aus guten Gründen nicht an meinen Bruder wenden will. Ich kann Dir allerdings dieses Geld erst am I. Oktober zurückerstatten. Hoffentlich kannst Du es bis dorthin entbehren. Du würdest mir wahrhaftig einen großen Gefallen erweisen.
Ich muß Dir auch über ein Vorkommnis berichten, das mich mehr als peinlich berührt hat.
Gestern hat mir Herr Ullmann ein Gedicht vorgelesen, vorher des längeren ausgeführt, daß seine Sachen den meinigen verwandt wären, etc, und siehe da, was zum Vorschein kam hatte mehr als Verwandschaft mit einem meiner Gedichte "Der Gewitterabend". Nicht nur, daß einzelne Bilder und Redewendungen beinahe wörtlich übernommen wurden (der Staub, der in den Gossen tanzt, Wolken ein Zug von wilden Rossen, Klirrend stößt der Wind in Scheiben, Glitzernd braust mit einemmale, etc. etc.) sind auch die Reime einzelner Strophen und ihre Wertigkeit den meinigen vollkommen gleich, vollkommen gleich meine bildhafte Manier, die in vier Strophenzeilen vier einzelne Bildteile zu einem einzigen Eindruck zusammenschmiedet, mit einem Wort bis ins kleinste Detail ist das Gewand, die heiß errungene Manier meiner Arbeiten nachgebildet worden. Wenn auch diesem "verwandten" Gedicht das lebendige Fieber fehlt, das sich eben gerade diese Form schaffen mußte, und das ganze mir als ein Machwerk ohne Seele erscheint, so kann es mir doch als gänzlich Unbekanntem und Ungehörtem nicht gleichgiltig sein, vielleicht demnächst irgendwo das Zerrbild meines eigenen Antlitzes als Maske vor eines Fremden Gesicht auftauchen zu sehn -! Wahrhaftig mich ekelt der Gedanke, bereits vor Eintritt in diese papierene Welt, von einem Beflissenen journalistisch ausgebeutet zu werden, mich ekelt diese Gosse voll Verlogenheit und Gemeinheit und mir bleibt nichts übrig, als Tür und Haus zu sperren vor allem Nebelgezücht. Im übrigen will ich schweigen.
Alles Gute von Deinem
G. Trakl

Um jedem Irrtum vorzubeugen: Dieser Brief ist allein für Dich bestimmt! Ich mußte mir Luft machen.

p.s. Ich bitte Dich von Herrn Ullmann unter irgend einem Vorwand die Abschriften die er von meinen Gedichten besitzt, zurückzufordern, und in D e i n e Verwahrung zu nehmen.

 

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15. AN ERHARD BUSCHBECK (IN SALZBURG)

Wien, zweite Hälfte Juli 1910
Lieber Buschbek!
Es ist mir zwar sehr ungelegen, daß Du nicht in der Lage bist mir auszuhelfen, aber ich bin wahrhaftig nicht böse darüber.
Was die bewußte Angelegenheit anlangt, so will ich sie als erledigt betrachten, wenigstens vorläufig! Ich habe auch nicht vor von Herrn U. meine Gedichte zurückzuverlangen, etwa wie ein schmollendes Kind.
Es ist schon wieder ganz gleichgiltig. Was kann es mich kümmern ob jemand meine Arbeiten der Nachahmung für wert befindet. Das mag er am Ende mit seinem Gewissen austragen.
Daß Herr U. meine Arbeiten an St. Zweig empfohlen hat, danke ich ihm!
Aber ich bin derzeit von allzu viel (was für ein infernalisches Chaos von Rythmen und Bildern) bedrängt, als daß ich für anderes Zeit hätte, als dies zum geringsten Teile zu gestalten, um mich am Ende vor dem was man nicht überwältigen kann, als lächerlicher Stümper zu sehen, den der geringste äußere Anstoß in Krämpfe und Delirien versetzt.
Kommen dann Zeiten der unsäglichsten Öde zu überdauern! Was für ein sinnlos zerrissenes Leben führt man doch!
Ich habe an Karl Kraus geschrieben, ganz unpersönlich und kalt - werde von ihm wohl nichts zu erwarten haben. Etliche Abschriften letzter Arbeiten lege ich Dir bei.
Dein G. Trakl

 

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16. AN ANTON MORITZ IN ATTERSEE

Salzburg, 29. VIII. 1910
Lieber Toni!
Ich danke Dir sehr für Deine Glückwünsche und bitte Dich zu verzeihn, daß ich so lange auf Antwort warten lasse. Minnich hat sich in München seinen Blinddarm wegnehmen lassen. Er ist gestern nach 4wöchentlicher Abwesenheit hier angekommen. Buschbeck behandelt seinen Kropf - er trinkt ununterbrochen Jodwasser. Ich habe in der letzten Zeit um 5 Kilo abgenommen, es geht mir aber dabei recht gut, die allgemeine Nervosität des Jahrhunderts abgerechnet.
Hoffentlich können wir bald in Wien ein Wiedersehen bei Mineralwasser, Limonade, Milch und nikotinfreien Zigarren feiern.
Mit den besten Wünschen für Deine Gesundheit
Dein Georg Trakl

 

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17. AN MARIA GEIPEL IN SALZBURG

Wien, 15. XI 1910
Am letzten Tag der Sechswöchentlichen Abw! Und die Herd still vergnügt!
Dem Photographen ist es leider nicht gelungen, die Zeichen aller ihrer Strapazen im Bilde der Helden aufzufangen. Aber es genügt, sie, wie sie so dastehen herzlichst zu bedauert
Schurcel

 

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18. AN FRIEDRICH TRAKL IN ROVERETO

Wien, Herbst 1910
Lieber Fritz!
Nach hartnäckig anhaltender Schreib und Redefaulheit, will ich mich doch endlich aufraffen, um Dich vor allem um Entschuldigung zu bitten, daß ich Deinen Brief, der mich so erfreut hat, unentschuldbar lang nicht beantwortet habe; zugleich hoffe ich, von Deinen Angelegenheiten, die mich lebhaft interessieren, bald wieder etliches zu erfahren. Ich hoffe auch, daß es Dir in Deiner Garnison unverändert gut geht, und bin überzeugt, daß Du unter Deinen dortigen Kameraden alle Sympathien für Dich hast. Wie bekommt Dir wohl diese militärische Touristik? Anstrengend wirds schon genug sein - aber ich glaube es verlohnt des Schweißes.
Was mich anbelangt - so sitze ich mein Jahr ab - und finde es bedauerlich, daß bei dieser Angelegenheit mein Popo das einzige ist, was strapaziert wird. Zu Weihnachten komme ich auf Urlaub nach Hause, und erwarte, Dich bestimmt daheim anzutreffen.
Mitzi scheint sich in der Schweiz sehr wohl zu befinden, und Gretl, soweit es ihr nur gegeben ist, desgleichen, was sie nicht hindert, mir bisweilen exzentrische Episteln zu schicken.
Von daheim selbst, wie je, keine Nachrichten. Ich habe kürzlich meine Wohnung gewechselt, und hause derzeit in einem Zimmerchen in der Josef Städterstraße, (Nr. 7. III. St. Tür 19) das die Größe eines Klosetts ausmacht. Im geheimen befürchte ich, darin idiotisch zu werden. Aussicht nehme ich auf einen finsteren, kleinen Lichthof - Wenn man zum Fenster hinaussieht, versteinert man vor Trostlosigkeit.
Möge sich in dieser beschaulichen Klause dieses Jahr abrollen - und ich wills zufrieden sein, wenn es vorüber ist.
Dir aber, lieber Fritz allen Bergsegen und herzlichste Grüße
von Deinem Georg

Falls Du mir schreiben magst, vergiß nicht zu erwähnen wann Du zu Weihnachten Urlaub bekommst. Also auf Wiedersehn!

VIII. Josefstädterstraße N°. 7. in. St. Tür 19.

 

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19. AN ERHARD BUSCHBECK IN SALZBURG

Wien, 20. V. 1911
Lieber Buschbek!
Ich teile Dir meine neue Adresse mit: III. Klimschgasse 10 Tür 7, und bitte Dich mir in der Buchhandlung "Richter's Nachf." 10 Exemplare "Ton und Wort" Heft N° 6 zu bestellen. (Meine Adresse ist der Buchhandlung bekannt.) Leider ist das Gedicht doch in der ersten Fassung erschienen, da ich versäumt habe, die endgültige Fassung der Redaktion zu übersenden.
Schwab war 14 Tage in Wien - und wir haben so unsinnig wie noch nie gezecht und die Nächte durchgebracht. Ich glaube wir waren alle zwei vollkommen verrückt.
Minnich ist in den letzten Tagen wieder in Wien aufgetaucht. Ich sehe ihn sehr selten. Hoffentlich wird diese Angelegenheit, die ihn derart in Anspruch nimmt, bald ihr Ende finden.
Falls sich welterschütternde Ereignisse zutragen sollten, lass' mich davon wissen - denn ich habe mich ganz verkrochen, Ohr und Aug' verschlossen.
Es schüttet seit 2 Tagen ununterbrochen.
Du hast jedenfalls das bessere Teil erwählt, daß Du nach Salzburg gegangen bist.
Alles Gute Dein G. T.

p.s. Da ich Deine Adresse vergessen habe, bitte ich Dich, sie mir mitzuteilen.

 

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20. AN ERHARD BUSCHBECK (IN SALZBURG)

Wien, 27. VI. 1911
L. B.!
Sie bekommen nächster Tage einen Brief von mir über den Vereinsdreck! Die Sache steht ganz gut, eben rettete ich mich aus den Wogen der "Generalversammlung". Also recht herzlich
Ihr L.(udwig) U.(llmann)

L-r! B-ck!
Schwer betrübt ist mein Herz gleich d. Wolken, die seit gesten die Wienerstadt bedecken, daß Ihr jögelhaft veranlagter Geis sich nicht dazu entschließen kann, Ihre Pratze zu veranlassen mir ein paar liebenswürdige Phrasen zukommen zu lassen! Da her verachte ich Sie weiterhin! Hoff entlich raffen sich Ihre Brü der, die ändern Jogeln zusammen, um Sie dazu zu veranlassen Mit brüderlichem Tritte Ihr
Franz-J. Obermayer.
Und grüße Sie herzlich als recht lustige
Irene (Amtmann)!

Lieber Buschbek!
Deine Karte an Minnich kann ich leider nicht an ihre Adresse befördern, da mir M. derzeitiger Aufenthalt unbekannt ist. Soviel ich weiß, ist er an die Nordsee gereist.
Deine vorletzte Karte hat mich übrigens sehr gefreut. Meine Schwester hat sich etliche Mal schon um Deine Adresse bei mir angefragt, und ich befürchte, daß sie Dich um die Abschriften, die ich Dir einmal in einem Anfall von Kritiklosigkeit überlassen, angehen wird, um weiß Gott, welche phantastische Versuch damit zu unternehmen. Ich bitte Dich, nichts aus der Hand zu geben, da ich nicht dulden kann, daß ohne meine Zustimmung irgend etwas unternommen wird, wozu ich die Zeit noch nicht gekommen erachte.
Am Liebsten wäre es mir allerdings wenn Du diese verfluchten Manuskripte mir zurückerstatten möchtest - Du könntest mir keine größere Liebe tun.
Mit den herzl. Gr.
Dein GTrakl

 

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21. AN ERHARD BUSCHBECK IN SALZBURG

Wien, 6. VII. 1911

Herzliche Grüße von einem Ausfluge in den schönen Prater senden
Karl Minnich und Georg Trakl
Eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges!

 

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22. AN ANTON MORITZ IN ATTERSEE

Wien, 8.VIII.1911
Lieber Toni!
Vor allem bitte ich Dich um Entschuldigung, daß ich so lange nichts habe von mir hören lassen. Ich fahre Ende dieser Woche nach Salzburg und werde nicht verfehlen Dir von dort die 10 K zu schicken, da ich derzeit durch einige unvorhergesehene, größere Auslagen in einer ziemlichen knappen Lage mich befinde. Ich hoffe, daß es Dir keine Ungelegenheit macht, noch diese etlichen Tage warten zu müssen.
Mit den herzl. Grüßen
Georg T.

 

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23. AN ERHARD BUSCHBECK IN WIEN

Salzburg, 3. X. 1911
Hochverehrter Herr und Gönner!
Ihre herrlichen Worte haben in meinem Herzen einen Altar aufgebaut, auf dem Tag und Nacht das Feuer des Dankes und Lobpreisung nicht ausgeht. Ja, Sie sind der Einzige, der den Dichter mit der Seele versteht und dieser Gedanke richtet den Vielgeprüften wunderbar auf. Ach was bedeutet ferner noch des Leibes Not. Ich sage nur eines: Honorar! O süßes, himmlisches Wort! In der tiefsten Seele fühle ich es: Nun wird alles, alle gut! Nochmals! Haben Sie Dank, tausend Dank, Sie edler Mann und nehmen Sie es nicht übel, wenn ich dieses Schreiben in den kindlichen Urlauten meiner heimatlichen Sprache sinnig um zärtlich ausklingen lasse: Sell woll! Sell woll!
In Treuen fest! Ihr G. T.

 

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24. AN ERHARD BUSCHBECK IN WIEN

Salzburg, 23. X. 1911
Lieber Buschbek!
Schicke mir bitte u m g e h e n d die Abschrift von "Im Vorfrühling", da ich eine Strophe hinzugefügt, und etliche Veränderungen daran vorgenommen habe.
Du hast doch die letzten Abschriften hoffentlich schon erhalten, die ich an Ullmanns Braut adressiert habe. Vergiß nicht, da Gedicht g l e i c h abzusenden.
Herzl Gr. Dein Georg Trakl

 

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25. AN ERHARD BUSCHBECK IN WIEN

Salzburg, 23. X. 1911
Vom schönen Salzburg die besten Grüße
Karl [Minnich].
Wenn ein Jüdl fickt, kriegt er Filzläuse! Ein Christenmensch hört alle Engel singen.
G. T.
KHauer.

 

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26. AN ERHARD BUSCHBECK (IN WIEN?)

Salzburg (?), Spätherbst (?) 1911
Lieber Buschbek!
Anbei das umgearbeitete Gedicht. Es ist umso viel besser als das ursprüngliche als es nun unpersönlich ist, und zum Bersten voll von Bewegung und Gesichten.
Ich bin überzeugt, daß es Dir in dieser universellen Form und Art mehr sagen und bedeuten wird, denn in der begrenzt persönlichen des ersten Entwurfes.
Du magst mir glauben, daß es mir nicht leicht fällt und niemals leicht fallen wird, mich bedingungslos dem Darzustellenden unterzuordnen und ich werde mich immer und immer wieder berichtigen müssen, um der Wahrheit zu geben, was der Wahrheit ist.
Ich bitte Dich, Minnich und Schwab die herzlichsten Grüße zu entrichten. Meine Verhältnisse haben sich noch immer nicht geklärt und ich warte so zwischen Hangen und Bangen. Welch ein widerlicher Zustand! Ich wünschte ein paar Tage in Ruhe zu verbringen, es täte mir wahrhaftig not. Aber ich weiß schon: ich werde wieder Wein trinken! Amen!
Herzl. Gr. Dein G. Trakl

 

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27. AN ERHARD BUSCHBECK IN WIEN

Salzburg, 2. II. 1912
Lieber Buschbek!
Ich finde es selbstverständlich, daß Ihr aus einer Karnevals-Nummer kein zweifelhaftes lyrisches Wandelpanorama machen wollt und sehe keinen Grund, mich gekränkt zu fühlen. Die Zeitschrift wird in der neuen Form sicherlich Erfolg haben, den ich Dir von Herzen wünsche.
Hoffentlich kannst Du bald auch wieder mit "die Füß" reden, hebräisch natürlich.
Ullmann bitte ich Dich bestens zu grüßen, gleichwie ich mich Deinem ferneren Wohlwollen bestens empfehle, der Du dereinst meine Gedichte in Verlag nehmen willst.
Dein G. T.

 

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28. AN ERHARD BUSCHBECK IN WIEN

Salzburg, 19. II. 1912
Lieber Freund!
Ich danke Dir bestens für die Übersendung des "Ruf". Hoffentlich habt Ihr damit einen schönen Erfolg. Hast Du die beiden Briefe erhalten?
Herzl. Grüße Dein G. Trakl

 

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29. AN ERHARD BUSCHBECK IN WIEN

Innsbruck, vor dem 21. IV. 1912
Ich hätte mir nie gedacht daß ich diese für sich schon schwere Zeit in der brutalsten und gemeinsten Stadt würde verleben müssen, die auf dieser beladenen u. verfluchten Welt existiert. Und wenn ich dazudenke, daß mich ein fremder Wille vielleicht ein Jahrzent hier leiden lassen wird, kann ich in einen Tränenkrampf trostlosester Hoffnungslosigkeit verfallen.
Wozu die Plage. Ich werde endlich doch immer ein armer Kaspar Hauser bleiben.
Laß mir bald ein paar Zeilen von Dir zukommen
Dein G. T.
Apotheke d. Garnisonsspitals Nr 10

 

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30. AN ERHARD BUSCHBECK IN WIEN

Innsbruck, 24. IV. 1912
Lieber Freund!
Für Deine freundliche Karte vielen Dank; ebenso für die Übermittlung des "Ruf". Es hat mich sehr gefreut, mein Gedicht darin zu finden und weniger überrascht, als Du glauben magst, Dich selber darin unter den Rufern im Streite zu finden.
Ich glaube nicht, daß ich hier jemanden treffen könnte, der mir gefiele, und die Stadt und Umgebung wird mich, ich bin dessen sicher, immer abstoßen. Allerdings glaube auch ich, daß ihr mich eher in Wien aufscheinen sehen werdet, wohl als ich selber will. Vielleicht geh ich auch nach Borneo. Irgendwie wird sich das Gewitter, das sich in mir ansammelt, schon entladen. Meinetwegen und von Herzen auch durch Krankheit und Melancholie.
Immerhin ertrag' ich all' dies Zerfahrene einigermaßen heiter und nicht ganz unmündig. Und das ist das Beste, was ich Dir über mich schreiben kann.
Ich rechne sehr darauf, von Dir gelegentlich besucht zu werden, falls ich den Sommer über noch hier aushalten sollte.
Einige, wenige, neue Arbeiten werden Dir in nächster Zeit zugehen.
Mit herzlichsten Grüßen
Dein G. T.

 

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31. AN ERHARD BUSCHBECK (IN WIEN?)

Innsbruck, erste Hälfte Mai 1912
Schatten.

Braune Kastanien - leise gleiten die alten Leute
In stillern Abend; weich verwelken schöne Blätter.
Am Friedhof scherzt die Amsel mit dem toten Vetter.
Angelen gibt der blonde Lehrer das Geleite.

Des Todes reine Bilder schaun von Kirchenfenstern;
Doch wirkt ein blutiger Grund sehr trauervoll und düster.
Das Tor blieb heut' verschlossen. Den Schlüssel hat der Küster.
Im Garten spricht die Schwester freundlich mit Gespenstern.

In alten Kellern reift der Wein ins Goldne, Klare.
Süß duften Äpfel. Freude glänzt nicht allzu ferne.
Den langen Abend hören Kinder Märchen gerne;
Auch zeigt sich sanftem Wahnsinn oft das goldne Wahre.

Das Grau fließt voll Reseden, in Zimmern Kerzenhelle;
Bescheidenen ist ihre Stätte wohl bereitet.
Am Saum des Walds ein einsam Schicksal heiter gleitet.
Die Nacht erscheint - der Ruhe Engel - auf der Schwelle.

Möge Dir der "blaue Himmel" über dieser Landschaft nicht zu hoffnungslos und der arme "Sebastian im Traum" Dir nicht zu verschollen erscheinen.
Mit vieler Liebe Dein
T.

 

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32. AN ERHARD BUSCHBECK IN WIEN

Innsbruck, 10. X. 1912
Lieber Freund!
Hast Du meinen letzten Brief erhalten? Teile mir, bitte, doch mit, ob Du die Korrekturen der "Drei Blicke in einen Opal" erledigt hast. Ich möchte Dir auch den Subskriptionsbogen zurückschicken. Der Erfolg ist nicht gerade übermäßig. An Schwa die besten Grüße.
Ich möchte Dir auch das letzte Heft des "Brenner" schicken, in dem der "Psalm" abgedruckt ist.
Herzl. Gr. Dein GT.

 

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33. AN ERHARD BUSCHBECK (IN WIEN?)

Innsbruck, Mitte Oktober 1912
Lieber Freund!
Besten Dank für die Übersendung der Bilder. Ich ersuche Deinen Bruder mir noch drei bis vier Abzüge herstellen zu wollen oder besser von beiden Aufnahmen je drei - sie sind so sehr freundlich.
Subskription: In Innsbruck, Salzburg, Berlin
Hoffnung: 100 Kamele, die subskribieren! 50 Prozent! Sage! fünfzig %! O der Buschbeck und Geschäft! Buschbeck und ein Dichter = zwei (schreibe) z heilige (hei-li-ge-) Narren.
Vonwiller: ein lachender Philosoph! O Schlaf! Der Wein war herrlich, die Zigaretten vorzüglich, die Laune dionysisch, und die Fahrt ganz und gar beschissen; der Morgen schamlos, entfiebert, der Kopf voll Schmerzen, Verfluchung und gramvoller Gaukelei!
Es ist so kalt, daß mir die Gedärme erfrieren. Verlogenheit geheizter Zimmer, und die Bequemlichkeit, die einem Hämorroiden im Arsch wachsen läßt. Im Gegenteil! Wein, dreimal Wein, daß der k. u. k. Beamte durch die Nächte tost wie ein brauner, rotbrauner Pan.
Vergiß nicht Großmächtiger, die Korrekturen der "Drei Blicke in einen Opal" gewissenhaft zu erledigen. Deine Wiener Adresse!!!
Dein T.

 

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34. AN LUDWIG ULLMANN (IN WIEN)

Innsbruck, etwa 24. X. 1912
Lieber (Herr Ullmann!)
Für Ihren lieben und ausführlichen Brief danke ich Ihnen recht herzlich. Leider bin ich über mein ferneres Schicksal noch immer im unklaren, was aber nicht verhindern konnte, daß ich hier den unsäglich wundervollsten Vorfrühling seit Gedenken verlebt habe. Ich glaube ein gutes Stück Arbeit hinter mir zu haben, darein eingeflochten die etwas melancholische Erinnerung an Ausschweifungen jeder Art und den leisen Wunsch, ein wenig zu rasten, wenn Gott es will.
Viel Licht, viel Wärme und einen ruhigen Strand, darauf zu wohnen, ich brauchte nicht mehr, um ein schöner Engel zu werden; allerdings ist es traurig, wenn man dann einen schlechten Witz mit sich macht und k. u. k. Militär-Medikamentenakzes-sist wird.
Wollen Sie Fräulein I(rerie) sagen, daß ich ihr für ihre so freundlichen Zeilen bestens danke.
Es grüßt Sie herzlichst
Ihr Georg Trakl
Die beiliegenden Abschriften bitt ich Sie, B(uschbeck) übergeben zu wollen, da ich seine Adresse verloren habe.
Vielleicht werde ich so glücklich sein, Sie schon im November in Wien begrüßen zu können, da ich soeben diesbezügliche Nachricht bekommen habe.

 

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35. AN ERHARD BUSCHBECK (IN WIEN)

Innsbruck, Ende Oktober / Anfang November 1912
Lieber Freund!
Vielen Dank für die Übersendung der Bilder. Die Gedichte kann ich Dir leider nicht per Urlaub schicken, da ich sehr viel Arbeit zu erledigen habe, Du wirst sie nächster Woche per Post erhalten.
Daß es Winter und kalt wird, spüre ich an der abendlichen Weinheizung. Vorgestern habe ich 10 (sage! Zehn) Viertel Roten getrunken. Um vier Uhr morgens habe ich auf meinem Balkon ein Mond und Frostbad genommen und am Morgen endlich ein herrliches Gedicht geschrieben, das vor Kälte schebbert.
In Wien aber "strahlt" die Sonne am "heiteren" Himmel und die "weiche Melancholie" des Wienerwaldes ist auch nicht "ohne". Beim Heurigen freut sich das "goldene" Herz und wenn dort die "schmachtenden Weisen" erklingen, so denke o Mensch daran, daß es bei den "wackeren Älplern" schneit und grimmig kalt ist. O! wie weh ist die Welt, wie wahnig das Weh, wie weltlich der Wahn. Mit Zähneklappern und dampfenden Grüßen
Dein G.

 

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36. AN ERHARD BUSCHBECK (IN WIEN)

Innsbruck, Anfang November 1912
Lieber Freund!
Ich sende Dir heute die beiden letzten Hefte des "Brenner". Ebenso die 15 K, die ich Dir schulde und den Subskriptionsbogen.
Du wirst in einem der "Brenner"hefte eine Karrikatur finden, die leider an mir ganz vorbeigeraten ist.
Die Korrekturbogen habe ich von der Buchhandlung Morawitz zugeschickt erhalten, und Dein Bruder hatte die Freundlichkeit, mir noch etliche Bilder zu schicken, wofür ich Rüppel ihm noch immer nicht gedankt habe und ihm auch noch das Geld schulde.
Hat Minnich seine leidige Prüfung erledigt.
Sobald ich die Gedichte geordnet haben werde, werde ich sie Dir senden. Ich überlasse es Dir, Änderungen in der Auswahl und Ordnung zu treffen, bitte Dich aber, mich davon verständigen zu wollen.
Ich sitze im Dienst; Arbeit, Arbeit - keine Zeit - es lebe der Krieg!
Herzlichst Dein G.

 

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37. AN KARL KRAUS (IN WIEN)

Innsbruck, 9. XI. (1912)
Ich danke Ihnen einen Augenblick schmerzlichster Helle.
In tiefster Verehrung Ihr ergebener G. Trakl

 

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38. AN ERHARD BUSCHBECK (IN WIEN)

Innsbruck, erste Hälfte November 1912
Lieber Freund!
Ich werde Dir nun doch noch meine Gedichte persönlich nach Wien mitbringen, da ich mit I. Dezember ins Arbeitsministerium berufen wurde.
Beiliegend der magere Subskriptionsbogen meiner Schwester, der mich wie ein Dokument des schrecklichsten Unglücks ansieht, ich weiß nicht warum.
Ich fühle, daß ich Dir manches zu danken hätte, aber ich sage Dir auf Wiedersehen
Dein G.

 

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39. AN ERHARD BUSCHBECK (IN WIEN)

Innsbruck, erste Hälfte November 1912

Trompeten.
Unter verschnittenen Weiden, wo weiße Kinder spielen
Und Blätter treiben, tönen Trompeten; Verfall und Trauer.
Scharlachfarben, Marschtakt stürzt durch Staub und Stahlschauer,
Durch ein Roggenfeld, entlang an leeren Mühlen.
Oder Hirten singen nachts und Hirsche treten
In den Kreis ihrer Feuer, des Hains uralte Trauer.
Tanzende heben sich von einer schwarzen Mauer;
Scharlachfarben, Lachen, Wahnsinn, Trompeten.
Georg Trakl

Lieber Freund!
Hoffentlich fällt das Gedicht nicht zu sehr aus dem Rahmen einer kriegerischen Nummer des Rufs. Ich glaube, es wäre gut dafür zu verwenden.
Ich habe mich bemüht es möglichst leserlich zu schreiben.
Mit den herzlichsten Grüßen
Dein G.

 

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40. AN ERHARD BUSCHBECK (IN WIEN)

Innsbruck, erste Hälfte (?) November 1912
Lieber Freund!
Habe die Güte, in der ersten Strophe des Gedichts folgende Korrekturen zu machen
-----
Und Blätter treiben, tönen Trompeten. Kirchhofstrauer.
Fahnen von Scharlach stürzen durch des Ahorns Trauer,
Reiter entlang an Roggenfeldern, leeren Mühlen.

2. Strophe: !!
Fahnen von Scharlach, Lachen, Wahnsinn, Trompeten.

Schreibe mir, bitte, ob Du die Korrekturen noch hast anbringen können. Vielleicht kannst Du es einrichten, daß das Gedicht auf der letzten Seite des Heftes gedruckt wird, da es mir sehr erwünscht wäre, daß nach der letzten Zeile der geneigte Leser nicht auf die erste Zeile eines kriegerischen Gesanges von Paul Stephan hinübergleitet.
Herzlichst Dein G

 

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41. AN ERHARD BUSCHBECK (IN WIEN)

Innsbruck, zweite Hälfte November 1912
Lieber Freund!
Ich bitte Dich sehr, das am 23. oder 24. November erscheinende Verordnungsblatt durchzusehen, ob darin meine Übersetzung in die Reserve abgedruckt ist, eventuell das am 30. November erscheinende. Schicke mir in diesem Falle sofort ein Telegramm folgenden Inhalts: Übersetzung in die Reserve erfolgt, da ich dann gleich wegfahren kann.
Hast Du die Korrekturen noch anbringen können und wann erscheint der Ruf.
Grüße mir Schwab recht herzlich. Hat Dir das Gedicht "Trompeten" übrigens wohl gefallen. Die letzte Zeile ist eine Kritik des Wahnsinns, der sich selbst übertönt.
Ich habe sehr schlimme Tage hinter mir. Es wird vielleicht in Wien noch schlimmer werden. Es wäre leichter hier zu bleiben, aber ich muß doch fort gehen.
Herzlichst Dein G

 

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42. AN ERHARD BUSCHBECK IN WIEN

Innsbruck, 23. XI. 1912
Lieber Freund!
Ich wäre Dir sehr dankbar wenn Du in den nächsten Tagen ein Zimmer für mich im VIII od. IX Bezirk aufnehmen würdest. Es geht mir mit der Zeit sehr, sehr knapp zusammen. Verzeih, daß ich soviel Dir zumute.
Mit den herzlichsten Grüßen Dein G.

Von meiner Ankunft in Wien werde ich Dich telegraphisch verständigen, eventuell könnten wir uns an jenem Tag mittags im silbernen Brunnen treffen, falls Du es für Dich für bequemer findest.

 

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43. AN ERHARD BUSCHBECK IN WIEN

Salzburg, 30. XI. 1912
Lieber Freund!
Ich danke Dir für Deinen lieben Brief und teile Dir mit, daß ich mich noch bis zum I. Jänner in Salzburg aufhalten werde, da ich einen vierwöchentlichen Aufschub vom Ministerium erhalten habe.
Die Gedichte erhältst Du in 3 bis 4 Tagen.
Hoffentlich kommst Du bald nach Salzburg.
Mit den herzlichsten Grüßen
Dein Georg

 

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44. AN KARL RÖCK (IN INNSBRUCK)

Salzburg, 3. 12. 12
Für Ihre freundlichen Karten vielen Dank. Als einziger Gast bei saurem Wein sitz' ich hier in dieser verstorbenen Stadt und fühle mich durch Ihre lebendige Herzlichkeit beschämt. Das Edle hat hier schon den Lorbeer um die weiße Schläfe, aber der Ergriffene folgt dem Lebenden nach, denn auch da ist Güte und Gerechtigkeit. Ich darf Ihnen doch noch auf Wiedersehen sagen und bitte Sie, lieber Freund, meine herzlichsten Grüße anzunehmen.
Ihr G. Trakl

 

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45. AN ERHARD BUSCHBECK (IN WIEN)

Salzburg, Anfang Dezember 1912
Lieber Freund!
Das Manuskript ist heute an Dich abgegangen. Ich habe zwei Tage daran gearbeitet, und es Dir ohne es nach einem besonderen Gesichtspunkt zu ordnen überschickt. Beiliegend zwei Korrekturen, die ich Dich vorzunehmen bitte. Die erste betrifft das Gedicht "Unterwegs" und zwar die vorletzte Strophe. Die zweite "Die drei Teiche in Hellbrunn" die letzten zwei Zeilen des ersten Gedichts.
Falls Du eine andere Anordnung der Gedichte für angezeigt halten solltest, bitte ich Dich sie nur nicht chronologisch vorzunehmen.
Es wäre mir sehr erwünscht Deine Meinung darüber zu erfahren, ebenso an welchen Verlag Du Dich zu wenden gedenkst.
Vielleicht auch kann man die "Drei Teiche in Hellbrunn" ausschalten. Wäre es nicht besser? Vielleicht auch "Verfall".
Wann kommst Du nach Salzburg? Ich werde am Montag nach Innsbruck auf etliche Tage fahren. Es wäre sehr schön, wenn Du auch hinkämst. Wenn Du Lust dazu hast, schreibe mir, wann Du von Wien abkommen kannst, weil ich dann die Fahrt noch einige Tage aufschieben könnte.
Mit den herzlichsten Grüßen
Dein G. T.

Subskription:
2. Exempl. Frau Grete Langen, Berlin Wilmersdorf. Babelsbergerstraße 49
1 Herr Artur Langen
Den Namen der dritten Person habe ich leider vergessen, die ebenfalls 2 Exemplare subskribierte.

 

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46. AN ERHARD BUSCHBECK (IN WIEN)

Salzburg (?), erste Hälfte Dezember 1912
Lieber Freund!
Noch einmal "Die drei Teiche in Hellbrunn" Nr I. Bitte den Streifen über das Manuskript zu kleben. Falls Du bei der Durchsicht der Gedichte irgend ein Bedenken haben solltest, schreibe es mir, bitte, da ich selbst nicht jene Sorgfalt aufgewendet habe, die wohl am Platz gewesen wäre.
Sei nicht zu böse, daß ich Dich so bemühe.
Mit den herzlichsten Grüßen
Dein G.

 

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47. AN ERHARD BUSCHBECK (IN WIEN)

Salzburg (?), erste Hälfte Dezember 1912
"Drei Blicke in einen Opal" mit einigen Korrekturen. "Dezembersonett" vielleicht an Stelle der "Drei Teiche in Hellbrunn"
G. T.

 

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48. AN LUDWIG VON FICKER (IN INNSBRUCK)

Salzburg, Anfang Dezember 1912
Sehr geehrter Herr Ficker!
Vielen Dank für das neue Heft des Brenner. Ich komme am Montag abends nach Innsbruck und würde mich sehr freuen, Sie um 9h beim Delevo zu treffen. Ich glaube, ich werde am besten tun, mich dort gleich einzulogieren, denn der Weg nach Mühlau ist weit und voll Gefahren für den Trunkenen. Auch kann er sich leicht verirren und hat am Ende nicht, wo er das Haupt zum Schlaf hinlegt. Sicherlich muß man in einer Pension das Frühstück in Gesellschaft von alten Damen einnehmen, was ich nicht gewohnt bin.
Das Gedicht von Röck finde ich außerordentlich schön und eigenartig. Er erscheint mir darin, wie ein guter Klosterbruder.
Wollen Sie bitte Ihrer Frau Gemahlin meine respektvollsten Grüße übermitteln und nehmen Sie die Ausdrücke der Treue und Freundschaft entgegen
Ihres ergebenen G. Trakl

 

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49. AN ERHARD BUSCHBECK IN SALZBURG

Wien, 2. I. (1913)

komme 11 h nachts muss dich sprechen = trakl.

 

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50. AN ERHARD BUSCHBECK IN SALZBURG

Innsbruck, 4. I. 1913
Lieber, lieber Freund!
Ich bin wie ein Toter an Hall vorbeigefahren, an einer schwarzen Stadt, die durch mich durchgestürzt ist, wie ein Inferno durch einen Verfluchten.
Ich geh in Mühlau durch lauter schöne Sonne und bin noch sehr taumelnd Das Veronal hat mir einigen Schlaf vergönnt unter der Franziska Kokoschkas.
Ich will so lange es geht weilen. Schicke mir bitte meine Reisetasche, da ich notwendig Wäsche benötige.
Schreibe mir, Lieber, ob meine Mutter sehr viel Kummer durch mich hat.
Mit vielen, vielen Grüßen
Dein Georg
meine Adresse: Innsbruck-Mühlau 102

 

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51. AN ERHARD BUSCHBECK (IN WIEN)

Innsbruck, zweite Hälfte Januar 1913
Lieber Freund!
Anbei drei Subskriptionen. Ebenso hat mich Kalmar ersucht für ihn noch ein Exemplar zu zeichnen.
Falls du mir in dieser Woche noch schreiben solltest bitte nach Innsbruck-Mühlau zu adressieren, da ich diese Woche noch hier verbleibe.
Umstehend das Manuskript zweier Gedichte, die Du nach Belieben verwenden magst.
Mit den herzlichsten Grüßen
Dein G
p.s. Bitte mir mitteilen zu wollen, daß Du diesen Brief erhalten hast.

 

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52. AN ERHARD BUSCHBECK IN WIEN

Mühlau, 22. I. 1913
Lieber Freund! Bitte folgende Korrektur anzubringen:
2.
Dunkle Deutung des Wassers: Stirne im Mund der Nacht,
Seufzend in schwarzen Kissen des Menschen rosiger Schatten,
Röte des Herbstes, das Rauschen des Ahorns im alten Park,
Kammerkonzerte, die auf verfallenen Treppen verklingen.

3. (anzufügen)
Der schwarze Kot, der von den Dächern rinnt.
Ein roter Finger taucht in deine Stirne
In die Mansarde sinken blaue Firne,
Die Liebender erstorbene Spiegel sind.

Mit vielen herzlichen Grüßen
Dein G

 

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53. AN ERHARD BUSCHBECK (IN WIEN)

Innsbruck, zweite Hälfte Januar 1913
Lieber Freund!
Vielen Dank für die Übersendung von Ullmanns Kritik, die mich außerordentlich gefreut hat und für die ich Dich bitte, Ullmann meinen herzlichsten Dank zu übermitteln.
Mit mir steht es noch immer nicht am besten, obwohl ich es hier so gut habe, wie nirgends. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, es in Wien zu einer Krisis kommen zu lassen.
Ich lasse Schwab recht sehr bitten, sich im Allgemeinen Krankenhaus über die dortigen Apothekerverhältnisse zu erkundigen, ob ich Aussicht hätte dort unterzukommen, wie und an wen das bezügliche Gesuch abgefaßt werden müßte, welcher Art auch die Dienstesverhältnisse sind und dergleichen.
Vielleicht könntest Du mir dann so bald als möglich darüber etwas mitteilen.
Einen Abzug des Helian werde ich Dir in den nächsten Tagen schicken. Er ist mir das teuerste und schmerzlichste, was ich je geschrieben.
Mit vielen, herzlichsten Grüßen
Dein G.

 

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54. AN ERHARD BUSCHBECK IN WIEN

Mühlau, 28. (I.) 1913
Lieber Freund! Nachstehend eine zusammengezogene Fassung des 1. u. 3. Gedichtes "Delirien". Das 2. unter dem Titel "Am Rand eines alten Wassers".

Delirium.
Der schwarze Schnee, der von den Dächern rinnt;
Ein roter Finger taucht in deine Stirne
Ins kahle Zimmer sinken blaue Firne,
Die Liebender erstorbene Spiegel sind.
In schwere Stücke bricht das Haupt und sinnt
Den Schatten nach im Spiegel blauer Firne,
Dem kalten Lächeln einer toten Dirne.
In Nelkendüften weint der Abendwind.

Am Rand eines alten Wassers.
Dunkle Deutung des Wassers: Stirne im Mund der Nacht
Seufzend in schwarzen Kissen des Menschen rosiger Schatten,
Röte des Herbstes, das Rauschen des Ahorns im alten Park,
Kammerkonzerte, die auf verfallenen Treppen verklingen.

(Das erste entfällt somit.)
Hoffentlich ist es nicht zu spät, die Korrekturen anzubringen. Dr. Heinrich hat die Manuskripte gestern an den Verlag geschickt. Übermorgen erhältst Du einen Abzug auf Büttenpapier des "Helian"; Mittwoch fahre ich nach Salzburg. Hoffentlich erhalte ich bald eine Nachricht von Schwab. Bitte teile mir mit Karte mit, ob Du die Korrekturen noch hast anbringen können. Mit herzlichsten Grüßen
Dein G.

 

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55. AN ERHARD BUSCHBECK IN WIEN

Salzburg, 5.II. 1913
Lieber Freund!
Hast Du den "Helian" erhalten und die letzte Karte mit den Korrekturen. Ich bin seit Samstag in Salzburg. Ich lasse Schwab bestens danken für seine liebe Bemühung. Ich hätte ihm gerne selbst geschrieben, habe aber seine Adresse verloren. Mit den herzlichsten Grüßen
Dein G.

 

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56. AN LUDWIG VON FICKER (IN INNSBRUCK)

Salzburg, Anfang Februar 1913
Lieber Herr von Ficker!
Indem ich Ihnen die Manuskripte meiner letzten Gedichte übersende, erlaube ich mir, Ihnen und Ihrer lieben Frau nochmals für die Gastfreundschaft, die Sie mir erwiesen, aus ganzem Herzen zu danken.
Ich konnte leider nicht nach Eugendorf übersiedeln, wie ich es vorhatte, da Ereignisse eingetreten sind, die meine Mutter bestimmen, Geschäft und Haushalt in Salzburg aufzulösen. In dieser Bitternis und Sorge um die nächste Zukunft, erschiene es mir leichtfertig, das Haus der Mutter zu verlassen. Falls ich wieder zum Militärdienst zurückkehre, würde ich Sie sehr bitten Herrn Robert Michel zu schreiben, ob er sich irgendwie dafür verwenden kann, daß ich nach Wien versetzt werde, oder wieder nach Innsbruck.
Wollen Sie die Freunde aufs herzlichste meinerseits grüßen und nehmen Sie und Ihre Frau die Ausdrücke der Freundschaft und Respektes entgegen
Ihres sehr ergebenen Georg Trakl

 

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57. AN KARL BORROMAEUS HEINRICH (IN INNSBRUCK)

Salzburg, etwa 19.II.1913
Lieber Freund!
Vielen Dank für Ihr liebes Telegramm. Ich wäre so froh, wenn Sie im März nach Salzburg kämen; ich habe jetzt keine leichten Tage daheim und lebe so zwischen Fieber und Ohnmacht in sonnigen Zimmern dahin, wo es unsäglich kalt ist. Seltsame Schauer von Verwandlung, körperlich bis zur Unerträglichkeit empfunden, Gesichte von Dunkelheiten, bis zur Gewißheit verstorben zu sein, Verzückungen bis zu steinerner Erstarrtheit; und Weiterträumen trauriger Träume. Wie dunkel ist diese vermorschte Stadt voll Kirchen und Bildern des Todes.
Doch ich bin so froh, daß Sie nach Salzburg kommen wollen. Schreiben Sie mir bitte vorher noch einige Zeilen, damit ich rechtzeitig ein Quartier für Sie bestellen kann.
Wollen Sie Ihrer lieben Frau meine respektvollsten Grüße sagen und lassen Sie mich Ihnen auf Wiedersehen sagen
Ihr ergebener Georg Trakl

 

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58. AN LUDWIG VON FICKER IN INNSBRUCK

Salzburg, 23.II.1913
Lieber Herr von Ficker!
Für Ihren gütigen Brief sage ich Ihnen herzlichsten Dank. Immer tiefer empfinde ich was der Brenner für mich bedeutet, Heimat und Zuflucht im Kreis einer edlen Menschlichkeit. Heimgesucht von unsäglichen Erschütterungen, von denen ich nicht weiß ob sie mich zerstören oder vollenden wollen, zweifelnd an allem meinem Beginnen und im Angesicht einer lächerlich ungewissen Zukunft, fühle ich tiefer, als ich es sagen kann, das Glück Ihrer Großmut und Güte, das verzeihende Verständnis Ihrer Freundschaft.
Es erschreckt mich, wie sehr sich in der jüngsten Zeit ein unerklärlicher Haß gegen mich mehrt und in den kleinsten Geschehnissen des täglichen Lebens in fratzenhafte Erscheinung tritt. Der Aufenthalt ist mir hier bis zum Überdruß verleidet, ohne daß ich Kraft zu dem Entschluß aufbringe, fortzugehn.
Beiliegend die neue Fassung eines Dr. Heinrich gewidmeten Gedichts, das ich Sie bitte in dem nächsten Heft des "Brenner" erscheinen zu lassen. Die erste Niederschrift enthält manches nur zu Angedeutetes.
Wollen Sie Florian und Puppa meine herzlichsten Grüße sagen und nehmen Sie bitte die Ausdrücke der Freundschaft und Ergebenheit entgegen
Ihres Georg Trakl

 

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59. AN ERHARD BUSCHBECK IN WIEN

Salzburg, 28.II.1913
Lieber Freund!
Vielen Dank für Deinen lieben Brief. Hast Du vom Verlag "Langen" noch keine Nachricht erhalten? Herr von Ficker würde das Buch gerne im Brenner Verlag herausgeben. Wenn Du mir die Adresse Ullmanns mitteilen wolltest! Ich möchte ihm gerne einen Abzug des "Helian" schicken. Die letzten Wochen waren wieder eine Kette von Krankheit und Verzweiflung. Ich wäre von Herzen froh, wenn Du hier wärest. Minnich sehe ich nicht allzu oft, obwohl ich bei ihm jedesmal einige Ruhe wiederfinde. -
Schoßleitner will in Wien einen Salzb. Autorenabend veranstalten. Da ich seine Adresse nicht kenne, bitte ich Dich sehr, ihm in meinem Namen mitzuteilen, daß es mir sehr unerwünscht wäre, wenn Gedichte von mir vorgelesen würden. Er möge meinen Wunsch verschwiegen zu werden respektieren.
Mit den herzlichsten Grüßen
Dein G. Trakl

 

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60. AN LUDWIG VON FICKER IN INNSBRUCK

1. Fassung
Salzburg, etwa 10.-13. III. 1913
Lieber Herr von Ficker!
Ihre Nachrichten über Dr. Heinrich haben mich tief ergriffen. Hat denn der Himmel noch nicht genug Unglück über diesen Armen gebracht; und soll einer nur heimgesucht werden um endlich vernichtet zu werden. Ihr Bericht hat mich mit einer solch wilden Verzweiflung und Grauen über dieses chaotische Dasein erfüllt, daß es mir scheinen will,

2. Fassung
Salzburg, 13. III. 1913
Lieber Herr von Ficker!
Die Nachrichten, die Sie mir über Dr. Heinrich geben, haben mich mehr ergriffen als ich es sagen könnte. Es bleibt nichts mehr übrig als ein Gefühl wilder Verzweiflung und des Grauens über dieses chaotische Dasein; lassen Sie mich verstummen davor.
Über das beiliegende Gedicht wollen Sie, bitte, verfügen. Vielleicht können Sie "Melancholie" noch anfügen; die zweite Zeile in der Umarbeitung heißt:

"O Sanftmut der einsamen Seele."

Alles übrige blieb unverändert. Mit den innigsten Grüßen
Ihr ganz ergebener G. Trakl

 

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61. AN ERHARD BUSCHBECK (IN WIEN)

Salzburg, zweite Hälfte März 1913
Lieber Freund!
Zu beiliegenden Gedichten die Bitte: Statt "Heiterer Frühling" "Im Dorf" zu wählen. Die drei Gedichte: 1 "An die Schwester", 2 "Nähe d. Todes" und 3 "Amen" unter dem Titel "Rosenkranz-(lieder)" zusammenzuschließen.
Wenn Du einige Minuten Zeit findest, schreibe mir, bitte, ob die Vorlesung definitiv am 2. April stattfindet. Ich werde zwar kaum nach Wien kommen können, da ich von den 30 K, die ich für den Apothekendienst erhalten habe 5 K für Dringliches verausgabt habe, und für denselben Zweck in Bälde nocheinmal denselben Betrag verausgaben werde.
Mit den schönsten Grüßen
Dein G.

 

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62. AN LUDWIG VON FICKER IN INNSBRUCK

Salzburg, 16. III. 1913
Lieber Herr von Ficker!
Falls es mir möglich ist, komme ich Mitte oder Ende nächster Woche nach Innsbruck.
Können Sie mir für einige Tage Gastfreundschaft gewähren? Wollen Sie Heinrich die herzlichsten Grüße sagen.
Ihr sehr ergebener Georg Trakl

 

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63. AN LUDWIG VON FICKER IN INNSBRUCK

(Salzburg), 23. III. 1913
Lieber Herr von Ficker!
Es ist mir leider unmöglich nach Innsbruck zu kommen. Manches löst sich in traurigen Spaziergängen - die Tage sind hier so sonnig und einsam, daß ich kaum wage, an Sie zu schreiben.
Wollen Sie Dr. Heinrich grüßen, der seinen Schmerz und anderes hat. Mir fällt vieles wahrhaftig recht schwer. Mit den schönsten Grüßen
Ihr ergebener Georg Trakl

 

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64. AN LUDWIG VON FICKER IN INNSBRUCK

Salzburg, 31. III. 1913
Lieber Herr von Ficker!
Ich komme am Dienstag, morgens nach Innsbruck und bitte Sie mir etliche Tage Gastfreundschaft zu gewähren.
Wenn es Ihnen genehm ist, komme ich um 10h vormittags zu Ihnen.
Mit den herzlichsten Grüßen
Ihr sehr ergebener Georg Trakl

 

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