Däubler, Theodor
(17.8.1876 Triest - 13.6.1934 St. Blasien/Schwarzwald)

Sohn einer aus Augsburg stammenden, reichen Kaufmannsfamilie; wuchs zweisprachig im damals österreichischen Triest auf, lebte bis 1900 in Italien. Ab 1901 oft in Paris, wo er sich mit den bildenden Künsten beschäftigte und für den Impressionismus eintrat. Im 1. Weltkrieg vom Militär freigestellt, Kriegsberichterstatter in Dresden und Berlin. Danach Wanderpoet zwischen Italien, Griechenland, Deutschland und Österreich. Wahl zum Präsidenten der 1926 gegründeten Deutschen Sektion des PEN-Clubs.1932 wurde eine schwere Tuberkulose diagnostiziert, der er zwei Jahre später erlag.
Däublers Haupt- und Lebenswerk ist das 30000 Verse umfassende Epos "Das Nordlicht" (erstmals 1910, später bearbeitet), in dem er eine synkretistische Privatmythologie entwickelt, deren Zentrum die Verklärung des Sonnenlichtes als Lebensquelle bildet. Er verband klassische Formstrenge mit expressionistisch wortgewaltigem Pathos, hymnischer Sprache und überbordender Symbolik. Weitere Werke: Wir wollen nicht verweilen (autobiographische Fragmente, München 1914); Im Kampf um die moderne Kunst (Berlin 1919); Attische Sonette (Leipzig 1924).


Eine Brücke zu Trakl baute sich für Däubler schon durch seine Freundschaft mit Erhard Buschbeck, dann aber besonders in Innsbruck, wo er im "Brenner"-Kreis um Ludwig von Ficker mitwirkte und am 22.11.1912 eine Lesung hielt. Bei einem weiteren Aufenthalt im Frühjahr 1914 hat er sich mit Trakl ausgiebig in Gesprächen und auf Spaziergängen auseinander gesetzt. Dazu äußerte er sich schriftlich .

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