Buschbeck, Erhard
(6.1.1889, Salzburg - 2.9.1960, Wien)

Entstammte wie Georg der protestantischen Minderheit Salzburgs und lernte ihn beim Religionsunterricht in der Grundschule kennen . Während der Gymnasialzeit entwickelte sich eine Freundschaft, ein Dichter- und Freundeszirkel u.a. noch mit Minnich, Kalmár und Schwab. Buschbeck knüpfte bereits überregionale Kontakte zugunsten von Georgs Dichtung, bevor er ihm ab Herbst 1909 nach Wien folgte und ein Jurastudium begann.


Dort nutzte er dafür den "Akademischen Verband für Literatur und Musik", den er ab 1911 leitete. Fast alle Bekanntschaften Trakls in der avantgardistischen Kulturszene und Veröffentlichungen bis 1912 sind zumindest indirekt Buschbecks Bemühungen zu verdanken. Das gilt auch für die Innsbrucker Zeitschrift "Brenner", an die er Trakl durch seinen Freund Robert Müller heranführte. Nach den Aufsehen erregenden Publikationen dort und seiner Aufnahme im Kreis um den Herausgeber Ludwig von Ficker bricht der zuvor ausgiebige Briefwechsel 1913 jedoch plötzlich ab. Grund war vermutlich eine kurze Affäre mit Georgs Schwester Gretl, die Buschbeck schon länger umworben hatte. Bis zu Georgs Tod im November 1914 hat es offensichtlich keine Kontakte mehr gegeben.
1917 erschienen seine Erinnerungen an ihn und ein Requiem unter dem Titel "Georg Trakl" im Verlag Neue Jugend, Berlin.
Ab 1918 war Buschbeck als Dramaturg am Wiener Burgtheater tätig, veröffentlichte weitere Bücher über Literatur und Theater, erhielt eine Professur und wurde zuletzt Ehrenmitglied. 1939 hat er Trakls Jugenddichtungen unter dem Titel "Aus goldenem Kelch" im Otto Müller Verlag Salzburg heraus gegeben.

Die Enge der Beziehungen zwischen Buschbeck und Trakl ist neben den zahlreichen Briefen seit der Jugendzeit auch durch die Widmung des Gedichtes "Drei Blicke in einen Opal" dokumentiert.

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